In Charlottenburg-Wilmersdorf sind in den letzten Wochen 10 Bänke größtenteils im öffentlichen Raum zu sogenannten Roten Bänken umgestaltet worden. Diese Roten Bänke setzen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen*.
Am 6. Dezember 2024 findet um 16 Uhr eine symbolische Einweihung durch Bundesfamilienministerin Lisa Paus auf dem Nikolsburger Platz statt, die damit die Wichtigkeit des Themas unterstreicht.
Ziel der aus Italien stammenden Aktion ist es, für geschlechtsspezifische Gewalt zu sensibilisieren, ein Zeichen dagegen zu setzen und der Opfer zu gedenken. Auch in Deutschland gehört Gewalt zum Alltag vieler Frauen*. Vor allem die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt – dazu gehören unter anderem Körperverletzung, Nötigung, Stalking und Bedrohung – wächst kontinuierlich. Das bestätigt das kürzlich veröffentlichte Lagebild des Bundeskriminalamtes. Die Anzahl der Femizide hat sich demnach im vergangenen Jahr weiter erhöht – 360 Frauen* und Mädchen* wurden ermordet.
Da die Dunkelziffer innerhalb des Gewaltfeldes nach wie vor sehr groß ist, soll die Aktion aber nicht nur Aufmerksamkeit auf das Thema Gewalt an Frauen* lenken. Auch die Stärkung und Ermutigung von Betroffenen, ihr Schweigen zu durchbrechen, sich Hilfe zu holen und Taten anzuzeigen ist ein wichtiges Ziel. Hierfür wurde ein Infoflyer mit niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten erstellt und in mehrere Sprachen übersetzt. Der Flyer ist auch bei uns im Haus der Nachbarschafft erhältlich.
Bei einem gemeinsamen Kiezspaziergang werden nahegelegene Rote Bänke besucht. Über den Leon-Jessel-Platz geht es zu uns, ins Haus der Nachbarschafft. Dort gibt es auch die Gelegenheit, die Ausstellung „Gemeinsam gegen Sexismus“ zu besichtigen.
Initiiert wurde dieses Projekt von Kolleg*innen der bezirklichen AG Mädchen* sowie Akteur*innen des Netzwerks Nachbarschaft Wilmersdorf.
🕕 Wann? Freitag, 6. Dezember, 16 - 17 Uhr
📍Wo? Treffpunkt und Start: Nikolsburger Platz Endpunkt und Abschluss: bei uns im Haus der Nachbarschafft
» Entdecke die Roten Bänke in Charlottenburg-Wilmersdorf
» Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: Kostenlose und anonyme Beratung für gewaltbetroffene Frauen, Personen aus deren sozialem Umfeld und Fachkräfte rund um die Uhr in verschiedenen Sprachen unter der Nummer 116 016.