Forderungen für die Stadt in der Klimakrise
Klimainsel bleibt! Stadtgrün ist wichtig für den Hitzeschutz in der Stadt. Wir finden es falsch, dass wertvolles Stadtgrün ohne Not einer Bebauung weichen muss. Die Klimainsel in Wilmersdorf zu retten heißt: Klimaanpassung und Hitzeschutz für alle jetzt umzusetzen. Wir fordern darum den Berliner Senat auf, die Bebauung des Grundstücks der Klimainsel zu stoppen, bis es eine Klimaanpassungsstrategie für Berlin gibt, wie sie vom neuen Klimaanpassungsgesetz seit Juli 2024 vorgeschrieben ist. Für eine lebenswerte und klimagerechte Stadt von morgen!
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Die KlimaInsel ist ein Ort des Lernens und der Erfahrungen. Bis zum vergangenen Jahr befanden sich dort die Kleingärten von Block IV der Kolonie am Stadtpark I, deren Pachtverträge im November 2023 endeten. Die Kleingärtner*innen haben bis zuletzt um den Erhalt ihrer Gärten gekämpft - vergeblich. Da die Verantwortlichen das Bauvorhaben erst sehr spät bekanntmachten und keine - wie eigentlich vorgesehene - frühzeitige Bürger*innenbeteiligung durchgeführt wurde, gab es kaum noch Zeit und Möglichkeiten, in die Pläne einzugreifen. Schon im nächsten Jahr soll der Bau eines achtgeschossigen Studierendenwohnheims durch die landeseigene Berlinovo beginnen.Als Initiative von Bürger*innen, zu der auch einige ehemalige Kleingärtner*innen und Nachbar*innen gehören, wollen wir nicht hinnehmen, dass dies geräuschlos geschieht und die Gärten in ihrem letzten Sommer hinter einem Bauzaun verschwinden. Für uns ist es ein Skandal, dass die Gärten einer Bebauung weichen müssen, obwohl sich in unmittelbarer Nachbarschaft mehrere bereits versiegelte Grundstücke befinden, die für derartige Bauvorhaben nutzbar wären.
Um Aufklärungsarbeit über die Bedeutung von Stadtnatur in der Klimakrise zu leisten und die Gärten gemeinschaftlich, mit der Nachbarschaft und öffentlich bis zu ihrer Zerstörung zu nutzen, sind wir mit dem Verein nachbarschafft e.V. und der Mobilen Stadtteilarbeit Wilmersdorf eine Kooperation eingegangen. Der Verein nachbarschafft e.V. hat einen Zwischennutzungsvertrag mit der Berlinovo geschlossen, auf dessen Grundlage Bürger*innen und Nachbar*innen die Gärten bis Ende November 2024 nutzen können.
Wir fordern auf der Grundlage der Erfahrungen dieses Ortes:
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Innerstädtische Biotope und Stadtgrün spielen eine wichtige Rolle zur Kühlung der sich erhitzenden Stadt in der Klimakrise und müssen erhalten bleiben!
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Kleinteilige, mit viel persönlichem Engagement betreute Grünflächen sichern die Biodiversität und geben Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind, Raum. Sie sollten gefördert und nicht zerstört werden!
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Die für die Schaffung von Wohnraum notwendige Nachverdichtung muss systematisch und ökologisch verträglich erfolgen. Bereits versiegelte Flächen müssen bevorzugt bebaut werden!
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Dort, wo gebaut wird, muss es eine frühzeitige und echte Bürger*innenbeteiligung geben! „Schon wenn die Ziele eines Projektes formuliert werden, sollen Bürger und Bürgerinnen einbezogen werden“ - die „Leitlinien für Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der räumlichen Stadtentwicklung“ des Berliner Senats müssen umgesetzt werden!
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Nicht zuletzt sollte Stadtplanung nicht nur ökologisch und klimagerecht erfolgen, sondern auch die Geschichte des Ortes angemessen berücksichtigen. Das Grundstück, auf dem sich heute die Klimainsel befindet, war noch nie bebaut und gehörte vor der Shoah der jüdischen Gemeinde in Berlin. es war der Vorplatz der 1930 eingeweihten und in den Novemberpogromen 1938 zerstörten Synagoge Prinzregentenstraße.